Nach ausgiebigem Wetterstudium entscheidet sich die Crew der escape wie auch die meisten anderen Boote zunächst sehr weit nach Süden und auch nach Osten zu segeln um dort den Wind 💨 zu suchen. Sie folgen dem alten Seglerspruch für eine Atlantiküberquerung: Fahre nach Süden bis die Butter 🧈 schmilzt und dann nach Westen. Dieses Jahr geht die Strategie nur bedingt auf, es ist sehr wenig Wind und die escape kommt nur langsam vorwärts. Insgesamt ist diese Route natürlich deutlich länger als der direkte Weg.
Das Ziel für die Crew der escape ist jedoch nicht möglichst vorne dabei zu sein sondern sicher und wohlbehalten in der Karibik anzukommen. Schliesslich wollen alle die Überfahrt geniessen und auch unsere escape soll ihre erste Ozeanüberquerung möglichst unbeschadet überstehen. Dazu muss man noch sagen, dass escape nur einen Code0 hat keinen Spinnaker, Gennaker oder sonstiges Vorwindsegel. Wir haben uns gegen ein solches Segel entschieden, da wir normalerweise nur zu zweit auf dem Boot sind. Wie sollten wir da ein ausgebaumtes Leichtwindsegel in einer Dimension, die für escape angemessen wäre sicher fahren oder bergen können?
Somit segelt escape also ganz gemütlich Richtig St. Lucia. Seht selbst…
Dank Küchenchef Lothar wird immer gut und reichlich aufgetischt. Ein besonderer Gaumenschmaus ist das knusprige Spanferkel aus dem Ofen. 🍖😋
hält und motiviert den Rest der Crew (zumindest zeitweise😉)

Während der ganzen Überfahrt habe ich mit Volker nur Kontakt per Email. Wir haben vorher ausgemacht, dass das Satellitentelefon nur im Notfall benutzt wird. Als ich auf der ARC website lese, dass die anderen Boote mit vielen Squalls zu kämpfen haben, frage ich per Email bei Volker nach wie es denn auf der escape aussieht. Als Antwort kommt, dass er froh wäre wenn denn mal ein Squall käme, weil er dann endlich mehr Wind hätte. Später bekommt dann auch die escape noch ein paar Squalls ab, kurioserweise aber immer nur in der Wache von Jacek oder Lothar, der Skipper bekommt keinen Regenguss ab.


Am Donnerstag den 12.12. läuft die escape dann nachmittags in der Rodney Bay in St. Lucia ein. Zur Begrüßung gibt es den obligatorischen Rumpunsch und einen Präsentkorb mit Früchten und Rum von dem ich später auch noch etwas abbekomme. Während der Überfahrt gab es auf der escape eine strikte Null-Alkohol-Regelung, die auch alle eisern eingehalten haben. Wer die drei kennt weiss, dass sie sonst auch gerne das ein oder andere Glas Bier trinken. Von daher gibt es Einiges nachzuholen und es wird erst einmal ordentlich gefeiert. 🍺🍻🍺🍻🍺🍻 Das haben sie sich schliesslich verdient.

Die Crew und auch Ihre Familie und Freunde sind alle sehr froh und dankbar, dass die Atlantiküberquerung von escape so unspektakulär gut verlaufen ist. Dies ist bei weitem nicht selbstverständlich. Im Hafen von St. Lucia hören wir von den anderen was alles schiefgegangen ist: Motorausfall, Ruderbruch, Seil in der Schraube mitten auf dem Atlantik, Segel komplett kaputt und alle möglichen Verletzungen und Krankheiten… Erfahrene ARC Segler bestätigen uns dass sie selten so viele Schäden gesehen haben wie dieses Jahr, obwohl nicht so viel Wind war. Wir können uns glücklich schätzen, dass bei uns alles so gut geklappt hat. Ums so mehr Grund in den nächsten Tagen ausgiebig zu feiern. Im Rahmen der ARC gibt es bis zur Abschlusszeremonie noch viele Gelegenheiten dazu. Mehr dazu im nächsten Blogbeitrag.
Relevante Links
Wer einen ausführlicheren Bericht über die Atlantiküberquerung lesen möchte, dem empfehle ich den Bericht von Uta und Michael von der Daphne, die währen der Überfahrt fleissig Tagebuch geführt haben (mit vielen Fotos und einem kleinen Video)
http://sail.jungclaus.info/?page_id=630
Und hier der Blog von Alfred und Petra, die in mehrere Blogbeiträgen ausführlich von Ihrer Atlantiküberquerung berichten. Die beiden hatten viel Pech. Erst konnten sie viel später losfahren, weil sie krank waren und dann hat auch noch mitten auf dem Atlantik der Motor gestreikt. Trotzdem haben sie es noch rechtzeitig geschafft: am Morgen vor der Preisverleihung sind sie in St. Lucia eingelaufen, wo sie am Steg mit allen Ehren empfangen wurden. Tolle Leistung!
https://www.sailblogs.com/member/milenabonatti/472308
Und hier noch einmal die Links für alle diejenigen, die vielleicht bei der nächsten ARC mitsegeln möchten
Wer den Atlantik besonders komfortabel und gleichzeitig mit dem wohl erfahrensten Skipper der ARC überqueren möchte, dem empfehlen wir Manfred Kerstan mit seiner Oyster 825 Albatros. Manfred hat in diesem Jahr seine 25. ARC mitgesegelt. Auch mit Manfred haben wir uns angefreundet, dazu mehr in einem der nächsten Blogartikel.
http://www.albatros-manfred.de
Auch Markus Bocks von der Montana ist ein erfahrener Skipper und gleichzeitig ein guter Kumpel mit dem man gerne segeln gehen möchte. Vor und nach der Überfahrt haben wir das ein oder andere Bierchen getrunken und uns ausgetauscht. Und wer möchte nicht einmal auf einer schönen Swan segeln?
https://swan-montana.de/de/
Anna und Bones Black sind ein wundervolles englisches Seglerpaar mit extrem viel Erfahrung. Wir haben uns immer sehr gut mit Ihnen unterhalten und auch den ein oder anderen Tipp bekommen. Im Sommer gibt es Trainingstörns in England, im Herbst geht es hinunter auf die Kanaren und mit der ARC in die Karibik. Das Englische Yachtmagazin „Yachting World“ hat schon häufiger über die beiden berichtet.
https://www.yachtemilymorgan.com
Für diejenigen, die sich direkt für die ARC 2020 anmelden möchten hier der Link zur ARC website. Beeilt Euch, es sind schon über 90 Boote angemeldet.
https://www.worldcruising.com/arc/event.aspx
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