An unserem zweiten Tag in den USA🇺🇸 wird es Zeit sich um die „Cruising License“ zu kümmern, die wir benötigen um innerhalb der USA mit escape zu reisen ohne in jedem Hafen erneut einzuklarieren. Vorher ist allerdings noch etwas Wichtiges zu erledigen. Der Skipper ordnet an, dass das Boot komplett gesaugt werden muss. Schliesslich habe ich meine häuslichen Pflichten während der Passage grob vernachlässigt😜.
Am späten Vormittag machen wir uns dann auf nach Norfolk, wo wir die Cruising License im Büro der Customs and Border Protection beantragen können. Volker schlägt vor mit dem Dingi zu fahren und escape vor Anker liegen zu lassen. Er sagt die etwas über 11 Meilen würden wir locker in 20 Minuten zurücklegen. Schon möglich aber spätestens nach 5 Minuten wäre die Ehekrise da🤣. Der James River ist breit und durch die vielen Schnellboote, Militär- und Frachtschiffe gibt es hier auch Wellen, so dass es im Dingi äusserst ungemütlich wird. Wir entscheiden unsere Beziehung nicht zu gefährden und gehen Anker auf, um mit escape entspannt Richtung Norfolk zu schippern.

Sobald wir unterwegs sind hören wir auf Funk Kanal 16 ab, wie es sich gehört. Allerdings ist es oft undeutlich und ich verstehe nicht alles. Auf einmal höre ich etwas von einem U-Boot, dass auf dem James River Richtung Hampton fährt. Ich melde das dem Skipper. Der hat das U-Boot bereits gesichtet. Wow😲, so etwas bekommt man nicht so häufig zu sehen. Das denkt der U-Boot Kapitän sicher auch als er unsere schöne escape sieht😉. Leider konnten wir kein besseres Foto machen, da permanent die Durchsage kommt, dass alle Boote 500 Yards Abstand vom U-Boot halten sollen.

Norfolk und Portsmouth sind bedeutende Stützpunkte für die amerikanische Navy. Man sieht Kriegsschiffe der unterschiedlichsten Art. Zwischendrin patrouillieren Schnellboote des Militärs.





Das Krankenhausschiff, das vor kurzem noch in New York war um beim Kampf gegen die Corona-Pandemie zu unterstützen, liegt jetzt ebenfalls wieder hier in Norfolk. Auch wenn ich mich normalerweise weniger für militärische Dinge interessiere, ist diese geballte Präsenz doch beeindruckend.


Vom James River biegen wir in den Elizabeth River ein. Am zivilen Dock liegen einige momentan stillgelegte Kreuzfahrtschiffe 🛳.

Vor der Innenstadt von Norfolk gibt es ein ausgewiesenes Ankerfeld⚓️ im Fluss. Wir ankern und fahren mit dem Dingi Richtung Norfolk. Das Büro des Zolls, liegt direkt hinter der Waterside Marina, wo wir das Beiboot festmachen. Allerdings kostet das 9$. Das ist ganz schön übertrieben. Da die Uhr aber schon 15:00h zeigt und wir das mit der Cruising License endlich erledigen möchten, akzeptieren wir notgedrungen.

Der Skipper hält Ankerwache, das heisst er trinkt sich auf der einzigen geöffneten Terrasse im Hafen ein Bier🍺 , während ich mich zum Zollbüro begebe. Das Gebäude ist imposant.

Als ich oben bin stelle ich fest, dass das Büro für die Yachten über einen Seiteneingang unterhalb der Treppe zu erreichen ist. Es dauert eine Weile bis alle Formulare ausgefüllt sind. Ganz wichtig: Die 19 Dollar Gebühr für die Cruising License muss man in bar genau passend haben. Letztendlich funktioniert aber alles problemlos. Perfekt 👌. Jetzt ist auch die letzte Hürde genommen und wir können ein halbes Jahr lang mit escape die USA bereisen. 😊⛵️
Der Officer erklärt mir noch wie das durch die Cruising License vereinfachte Meldeverfahren funktioniert: Sobald wir in eine neue Region kommen, die zu einem anderen Einreisehafen gehört, müssen wir uns telefonisch im dortigen Zollbüro melden.
Als ich zum Hafen zurückkomme ist Volker nicht mehr dort. Während er in der Hafenbar sass und noch ein Foto von seiner Ankerwache an Freunde und Familie geschickt hat, stellte er auf einmal fest, dass escape nicht mehr am gleichen Standort lag 😮. So schnell ist er noch nie ins Dingi gesprungen. Glücklicherweise ist nichts passiert, er ankert jetzt um. Ich beschliesse mir in der Zwischenzeit Norfolk anzuschauen. Hier gibt es überfall Meerjungfrauen.



Leider komme ich nicht dazu, noch mehr von ihnen zu fotografieren, da es anfängt in Strömen zu regnen🌧 . In der Innenstadt von Norfolk ist wegen COVID-19 bis auf die üblichen Fast-Food-Läden alles geschlossen. Ich suche nach einem Supermarkt. Google Maps zeigt an, dass der nächste Supermarkt fussläufig eine halbe Stunde entfernt ist. Das ist mir bei dem schlechten Wetter zu weit, zumal wir noch Vorräte haben. Lediglich etwas frisches Obst🍇 🍈 🍊 🍋 wäre nett gewesen. Ich laufe zurück zum Hafen, wo Volker, der mittlerweile einen besseren Ankerplatz gefunden hat, mich einsammelt.

Wir geniessen den Ausblick von unserem Ankerplatz und beschliessen am Abend noch die andere Seite des Flusses zu erkunden: das historische Städtchen Portsmouth. Mehr dazu im nächsten Blogartikel.
Relevante Links
Artikel über Hospitalschiff USNS Comfort
https://de.wikipedia.org/wiki/USNS_Comfort_(T-AH-20)
https://news.usni.org/2020/04/27/hospital-ship-comfort-ends-nyc-covid-19-mission-after-treating-182-patients
Hi Ihr Beiden, ihr seid ja super-aktiv, wir beneiden Euch darum, wie ihr in fremden Ländern alles auskundschaftet, neue Erfahrungen macht und Abenteuer erlebt. Dem Boot begegnet, Wahnsinn. War der Alte auf der Brücke? Escape hat sich selbstständig gemacht? Oder nur stark geschwoijt?
Viel Spaß weiterhin bei Euren Abenteuern! Alfred und Petra
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