Gestern sind wir von Annapolis nah Baltimore gesegelt. Heute soll es weitergehen: Durch den Chesapeake und Delaware Kanal in die Delaware Bay, dann hinaus auf den Atlantik und hoch bis New York. Wir freuen uns sehr auf den bevorstehenden Törn😊, besonders weil wir ab heute einen Gast an Bord haben: Mareike Guhr wird für ein paar Tage mit uns segeln. Ich freue mich eine Freundin an Bord zu haben, so können wir ein bisschen quatschen. (Der Skipper ist ja für gewöhnlich nicht so gesprächig😉). Außerdem hoffe ich, von einer der erfahrensten deutschen Fahrtenseglerinnen vielleicht ein kleines bisschen zu lernen. Mareike nutzt die Gelegenheit um ganz entspannt das Revier zu erkunden, was sie hoffentlich nächstes Jahr mit ihrem Katamaran Moana und Gästen bereisen wird. Um 11:00h lösen wir die Leinen in der Anchorage Marina. Während Moana hier gut versorgt ist, machen wir uns auf Richtung Chesapeake und Delaware Kanal. Bei schönstem Wetter passieren wir die Francis Scott Key Bridge, die den Hafen von Baltimore überquert.

Unter Motor fahre wir hinaus in die Chesapeake Bay. Nach anderthalb Stunden setzen wir Segel. Doch bei 8 Knoten Wind aus 140 Grad laufen wir nur knapp 4 Knoten (7,5 km/h). Wenn wir mit diesem Tempo weiter segeln kommen wir zu spät am Kanal an und müssen gegen den Strom durch den Kanal fahren. Also rollen wir nach einer halben Stunde den Code Zero wieder ein. Das Gross bleibt als Stützsegel stehen während wir unter Motor weiter fahren.
Die ganze Zeit sehen wir vereinzelte Fischerbojen, in der Mündung des Sassafras River sind es allerdings besonders viele, ein wahres Minenfeld😬. Gegen 18:30h erreichen wir die Mündung des Elk River, der in den C&D Kanal übergeht. Wir sind im vergangenen Jahr bereits zweimal durch den C&D Kanal gefahren aber im Licht der untergehenden Sonne ist es besonders schön.


Alles ist sehr friedlich. Ein Mann auf dem für die Chesapeake Bay so typischen Auifsitznäher winkt zu uns herüber. Auch in diesem Jahr sehen wir den starken Schiffsverkehr, vor dem im Revierführer gewarnt wird, nicht .

Während wir durch den Kanal fahren kocht er Skipper Nudeln mit Tomatensauce.

Gegen 19.15h kommen wir aus dem Kanal. Um uns herum sehen wir überall Regen niedergehen.

Auf dem Radar sieht das bedrohlich aus.

Irgendwann erwischt der Regen dann auch uns. Es ist aber nur Regen, kein Gewitter und auch kein stärkerer Wind, von daher fahren wir weiter unter Motor. Es wird dunkel, der Skipper übernimmt die erste Wache. Nach anderthalb Stunden werde ich von einer durchdringenden Schiffshupe geweckt. Ich stürme an Deck, um zu sehen was los ist. Der Skipper und der Kapitän eines Frachters haben offenbar unterschiedliche Ansichten darüber, wo der Frachter überholen soll. Aber alles halb so wild, der Skipper navigiert aus dem Fahrwasser hinaus und der Frachter zieht vorbei. Später übernimmt Mareike die Wache. Endlich kann der Skipper einmal ganz entspannt in seiner Koje nächtigen während escape unterwegs ist. Bei Mareike weiss er escape in sicheren Händen. Klar, Im Gegensatz zu mir lässt sie sich nicht von den großen Frachtschiffen aus der Ruhe bringen.
Der Sonnenaufgang in der Delaware Bay ist heute besonders schön.

Am Morgen passieren wir Cape May und fahren hinaus auf den Atlantik. Gegen 7.30h setzen wir erst das Groß dann den Code Zero. Bei 8 Knoten Wind machen wir 6 Knoten Fahrt. Endliche ist der dröhnende Motor aus. Leider hält das nicht lange an. Der Wind wird weniger. Wir müssen wieder den Motor zur Hilfe nehmen, wenn wir nicht mitten in der Nacht in New York ankommen wollen. Bei solch ruhigen Bedingungen vertrauen die beiden erfahrenen Skipper zwischenzeitlich auch mir die Wache an. Im Laufe des Tages wechseln wir uns immer wieder ab.


Auf einmal landet ein kleiner Vogel an Bord. Das ist anfangs noch ganz lustig, als er sich dann aber durch den geöffneten Niedergang unter Deck verirrt ist, das etwas schwierig. Mit Geduld versuchen Mareike und ich ihn wieder hinaus zu bugsieren. Nach einiger Zeit gelingt das dann auch. Glücklicherweise hat der Skipper das gar nicht mitbekommen. Ein Federvieh in seinem Salon hätte ihn sicherlich sehr beunruhigt😉.


Langsam näher wir uns New York. Kurz bevor wir New York erreichen kommt ein bischen Wind auf und wir versuchen noch einmal zu segeln. Schnell wird er Code Zero gesetzt. Es wäre doch toll unter Segeln in New York einzulaufen. Aber wir sind zu langsam. Bei nur 3 Knoten Geschwindigkeit würden wir den Ankerplatz im Dunkeln erreichen. Also Kommando zurück, wir holen das Segeln wieder ein. Aber auch unter Motor ist das Einlaufen in New York ein Erlebnis. Allen Crewmitgliedern steht die Freude im Gesicht geschrieben.



Dass Timing ist perfekt. Wir passieren die Verrazano Barrows Bridge bei Sonnenuntergang.




Und dann nähern wir uns der Skyline, die sich im letzten Tageslicht vor uns erhebt.

Auch wenn wir diesen Törn schon zum zweiten Mal machen hat er nichts von seiner Faszination verloren. Im Gegenteil, dieses Mal Können wir es noch mehr geniessen, da wir uns schon ein bisschen auskennen

Die Fähren flitzen unentwegt hin und her.

Wir ankern vor der Freiheitsstatue wie im vergangenen Jahr.

Einige Jetskis drehen gerade ihre abendliche Runde um Lady Liberty.

Wir sitzen noch lange an Deck und geniessen den traumhaften Blick auf die Skyline und die Lady.

Wieder einmal ist ein Seglertraum wahr geworden🤩😍🤩😍. Mareike freut sich darauf, hoffentlich im nächsten Jahr mit Moana wiederzukommen, um dieses Erlebnis mit ihren Gästen zu teilen.

Segeln mit Mareike Guhr
Die Website von Mareike Guhr findet Ihr unter magsail.de
Falls Ihr auch einmal mit Mareike segeln möchtet findet Ihr hier Ihren aktuellen Törnplan für den Winter in den Bahamas, ein Traumrevier, eine tolle Skipperin, beste Voraussetzungen für einen wunderschönen Segelurlaub🤩. Was ich vorher nicht wußte: Auch ohne Segelerfahrung ist man bei Mareike an Bord willkommen. Vielleicht für den ein oder anderen mal eine Gelegenheit ‚reinzuschnuppern?
Relevante Links
Im letzten Jahr hatten wir den Törn in mehrere kleinere Etappen mit Zwischenstopps unterteilt. Die Berichte dazu findet Ihr unter den folgenden Links
-Vom Sassafras River durch den Chesapeake und Delaware Kanal
-Delaware Bay
-Von der Delaware Bay nasch Atlantic City
-Von Atlantik City nach Sandy Hook
-Von Sandy Hook zur Freiheitsstatue
Mehr Fotos vom Ankerplatz an der Freiheitsstatue gibt es hier
Wikipedia über die Verrazano Narrows Brücke
Der Blick auf die Skyline ist wirklich traumhaft. Es muss einmalig und unbeschreiblich schön sein, dort vor Ort zu sein.
Liebe Grüße
Kasia
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Oh Du bist die Beste!Vielen lieben Dank für die wunderbare Reiseerinnerung und die Empfehlung!!!!Ich kann meinen Gästen das auch zum Appetit anregen schicken ðToll! Ich hoffe ihr genieÃt die Zeit dort oben.Fröhliche GrüÃe v
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Apropos „Aufsitzmaeher“: ich wuerde Eich ja auch von meinem [https://wp.me/p4uPk8-1dU] aus zuwinken, aber Ihr koennt ja hier so schlecht vorbeisegeln! 😀
Liebe Gruesse,
Pit
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Super!
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Wünsche Euch 3 en eine wunderschöne Zeit zusammen und eine erlebnisreiche Zeit in New York.
Viel Spass und liebe Grüße an Mareike
Ralf
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Vielen Dank und liebe Grüße nach Deutschland
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wow was für tolle Fotos ! Bild Nr. 1 und die Fotos wo man die Skyline sieht vor allem in der Dunkelheit einfach grandios !
Kann mir so gut vorstellen wie dies einen begeistern kann ! Diese Momente sind unvergesslich !
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Hallo Manni, dankeschön, ja es ist absoluter Wahnsinn wenn man dort an Deck sitzt und diesen Blick vor Augen hat.
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