escape liegt in der Charlestown Marina in Boston. Als Volker und ich eines Morgens an Deck sitzen, sehen wir ein Paar auf dem Balkon der gegenüberliegenden Wohnung stehen und winken👋 . „Hallo“, rufen sie zu uns hinüber. „Was für ein schönes Boot; wir haben Euren Blog gelesen“.
Da es etwas unpraktisch ist, sich über das Hafenbecken hinweg zu unterhalten, lade ich die beiden kurzerhand auf einen Kaffee an Deck ein. Wir zeigen ihnen das Boot und plaudern ein bisschen. Volker und ich erzählen von escape und unserer Reise. Roz und Gerry erzählen uns von Ihrer Wohnung und der Erschließung des ehemaligen Navy-Areals. Der Skipper hatte das bereits gegoogelt und freut sich Informationen aus erster Hand zu bekommen. Aktuell ist es höchst umstritten wie der letzte Pier bebaut werden soll. Dei Anwohner wünschen sich einen öffentlichen Park. Die Stadtentwickler wollen lieber einen großen Appartmentkomplex bauen.
Gerry hatte auch eine nette E-mail geschickt, mit einem Foto was er am Vorabend von escape gemacht hat.

Wir verabreden ein Wiedersehen in den nächsten Tagen. Was für ein gutes Gefühl: Erst vor ein par Tagen sind wir hier angekommen; jetzt kennen wir schon unsere Nachbarn😊.
Natürlich haben die beiden uns auch einige Sightseeing-Empfehlungen gegeben. Sie legen uns die großen Kunstmuseen nahe. So machen wir uns beschwingt auf diese zu erkunden.
Isabella Stewart Gardner Museum
Isabella Stewart Gardner (1840-1924) war eine wohlhabende Kunstliebhaberin. Ende des 19. Jahrhunderts ließ sie am damaligen Stadtrand von Boston ein Kunstmuseum in Form eines venezianischen Palazzo errichten. Hier brachte sie ihre bedeutende private Kunstsammlung sowie Erinnerungsstücke von Ihren vielen Reisen unter. Es mutet seltsam an einen typisch venezianischen Palazzo in Neuengland zu sehen. Als ich aus dem Fenster in den kunstvoll gestalteten Innenhof blicke fühle ich mich nach Venedig versetzt.
Aktuell gibt es eine Tizian-Ausstellung im Neubaugebäude des Museums.

Museum of Fine Arts Boston
Am nächsten Tag steht das Museum of Fine Arts auf dem Programm. Hier git es Kunst aus den verschiedensten Epochen und Regionen der Welt. Von ägyptischen Statuen bis hin zur modernen Hundeskulptur ist alles vertreten. Was mich besonders freut: Aktuell gibt es eine Ausstellung über Claude Monet und seine Beziehung zu Boston. Obwohl er selber nie in Boston war, wurden seine Werke hier sehr früh ausgestellt. Viele Bostoner Sammler kauften damals seine Werke. Fast den ganzen Tag verbringen wir im Museum of Fine Arts, doch irgendwann ist die Aufnahmekapazität erschöpft. Wir schauen noch kurz im Museumsshop vorbei. Da bekommt der Skipper „Heimweh“ als er den Reiseführer von Mallorca sieht. Palma de Mallorca war mehr als 10 Jahre lang unsere zweite Heimat; escape’s Vorgängerinnen hatten dort ihren Liegeplatz



Geselligkeit in Boston
Für den Abend steht ein besonderes Highlight an: Roz und Gerry haben uns eingeladen. So können wir unsere Eindrücke von der Stadt mit echten „Bostonians“ austauschen. Wir sitzen draußen auf Ihrer Terrasse und schauen auf escape. Das ist für uns etwas ganz Besonderes🤩.

Es gibt noch eine Überraschung für uns. Roz und Gerry haben auch Ihre Nachbarn eingeladen: Norris und Lisa. Norris ist auch Segler, aber nicht irgendeiner. Er war Mitglied der siegreichen America’s Cup Crew, die 1967 und 1970 den Cup mit „Intrepid“ gewann 👏 . Der Abend mit unseren neuen Freunden ist einer der Höhepunkte unseres Boston Aufenthaltes. Wir haben das Gefühl dazu zu gehören, auch wenn wir nur für kurze Zeit hier sind.
Einige Tage später besuchen auch Lisa und Norris uns an Bord. Norris möchte das Boot sehen und der Skipper ist stolz es ihm zu zeigen. Wann hat man schon einmal einen America’s Cup Sieger an Bord? Währenddessen entdecken Lisa und ich viele Gemeinsamkeiten. Sie erzählt, wie sie mit Norris segeln war und er so schnell und hart gesegelt ist wie möglich, als wäre er auf einer Regatta. Seine Frau dagegen wollte einfach nur einen entspannten Wochenend-Törn. Das kommt mir irgendwie bekannt vor😉.

USS Constitution
Ganz in der Nähe unseres Hafens liegt ein historisches Juwel der US Kriegsmarine. Die USS Constitution wurde 1797 erstmalig zu Wasser gelassen. Sie war eines der ersten sechs Schiffe der neu gegründeten US-Navy. Sie ist damit das älteste noch schwimmfähige Segelschiff der Welt. Das Schiff hat auch den Beinamen „Old Ironside“, weil es bei den Seeschlachten auf die Gegner den Eindruck machte, als könnten die gegnerischen Kanonenkugeln dem stabilen Rumpf nichts anhaben.

Während man anderswo nur Nachbauten besichtigen kann, haben wir hier die Gelegenheit uns ein komplett ausgestattetes Original anzuschauen. Noch nie habe ich so viele Leinen gesehen. Was muss es für ein komplizierter Prozess sein hier Segel zu setzen?



Auch im Inneren des Schiffs können wir viele Details besichtigen. Die Kojen auf escape sind deutlich bequemer😄.



In den letzten Tagen haben wir wieder viel Neues gesehen. Doch das Sightseeing ist etwas in den Hintergrund getreten. Spannender ist es sich mit Einheimischen zu unterhalten und zu hören, was sie über Ihr Leben in dieser Stadt zum erzählen haben.
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Das ist natürlich Wahnsinn, sich mit einen America´s Cup-Gewinner zu unterhalten. Das fände ich als Nicht-Segler schon spannend und beeindruckend!
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Schoen, dass Ihr da so schnlee Freunde gefunden habt – und dann auch noch gleich eine America’s Cup Gewinner! 🙂
Liebe gruesse,
Pit
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Liebe Grüße nach Texas
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Danke!
Habt ein feines Wochenende,
Pit
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Das Segelschiff ist ja beeindruckend und ausserdem ist auch noch eine Schönheit!
VG
Christa
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Ja es war wirklich toll.
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Die Offenheit der Amerikaner finde ich sehr besonders und es tut sicher gut Freunde zu finden und sich auszutauschen
LG Andrea
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Ja wir sind immer wieder begeistert wie positiv und offen uns die Menschen hier begegnen.
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dieses Kriegssegelschiff ist schon sehr beeindruckend !!
Kann mir vorstellen dass es bei euer neuen Bekanntschaft schon eine Menge Erfahrungs und Gedankenaustausch gegeben hat ! Ist doch schön
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