Es ist Zeit wieder einen neuen Blogartikel zu verfassen. Doch anstatt meine Webseite aufzurufen, bleibe ich bei den Nachrichten hĂ€ngen. Es ist unfassbar was da gerade passiert đ° đ° đ° đ° đ°.
Meinem schlichten GemĂŒt erschliesst es sich nicht, wie es soweit kommen konnte. Auf einmal stehen wir vor der grössten Bedrohung seit dem zweiten Weltkrieg. Nie hĂ€tte ich gedacht, dass ich zumindest einmal eine vage Ahnung davon bekommen wĂŒrde, wie sich die Menschen 1914 oder 1939 gefĂŒhlt haben mĂŒssen. Wenn man die Berichterstattung liest, hat man allerdings das GefĂŒhl, dass ĂŒber ein x-beliebiges Ereignis berichtet wird: seltsam emotionslos, mit Live-Ticker und der Möglichkeit den neuen Kriegs-Newsletter zu abonnieren.
Das GefĂŒhl der Machtlosigkeit ist ĂŒberwĂ€ltigend. FĂŒr den Klimaschutz kann man sich engagieren. Bei Naturkatastrophen kann man spenden. So hat man zumindest das GefĂŒhl, ein kleines bisschen dazu beizutragen, dass die Welt sich wieder in die richtige Richtung dreht. Doch jetzt?
Und wenn es mir schon so geht, wo ich doch weit weg vom Geschehen bin, wie mögen sich die Menschen in der Ukraine fĂŒhlen? Es bleibt nur Warten, Hoffen und Beten…
Ich frage mich: Geht das ĂŒberhaupt, jetzt bunte Bilder von unserem karibischen Inselparadies zu veröffentlichen? Darum habe ich mich entschieden heute einmal innezuhalten und stattdessen die BeitrĂ€ge zweier anderer Blogger zu teilen, die das aktuelle GefĂŒhl fĂŒr mich sehr gut ausdrĂŒcken.
Verdun, nie wieder? â Michael’s Beers & Beans

Verdun, nie wieder?
Weisse Kreuze
werfen schwarze Schatten.
Die WĂ€lder
sind hier GrabstÀtten.
Unter Feldern
vergessen sind Leichen.
Der Horror
ist nicht fassbar.
Fort de Douaumont
zeigt das Grauen:â 300 Tage höllisches Gemetzel
â 50 Millionen Bomben und Granaten
â 14 Tage Lebenserwartung
â 300â000 ToteNur Menschengehirn
Verdun, nie wieder? â Michael’s Beers & Beans
eerschaffen solch Monströses.
Die Toten
begruben tausende Granaten.
Tiefe Löcher
waren einzige Illusion.
Im Dreck
klebte das Ăberleben.âŠ
Sie starben einst Seite an Seite â Weltsichten
Ein kleiner Ort des Gedenkens, am Rand eines groĂen Waldes. Auf der anderen Seite der StraĂe ist ein Ruheforst fĂŒr die jĂŒngst verstorbenen Seelen.Die Stelen zeigen Namen von jungen MĂ€nnern aus Russland, WeiĂrussland und der Ukraine, die als sowjetische Kriegsgefangene nahe Salzgitter ermordet wurden â insgesamt 76 Opfer, ermordet von Deutschen zwschen 1939 und 1945.
An einem Morgen wie heute, im Jahr 2022, kann man nur erinnern und trauern. Und hoffen, dass europĂ€ische Politik in der Lage ist, den Krieg zu beenden, bevor neue Friedhöfe, GedenkstĂ€tten und GrĂ€berfelder entstehen.Ein Radiosender spielte einen fetzigen Popsong âAnother great dayâ oder so Ă€hnlich, ein anderer schaltete nach den in traurigem Ton vorgetragenen Nachrichten gleich wieder auf Alaaf und Helau.
Sie starben einst Seite an Seite â Weltsichten
In diesem Sinne: Ich wĂŒnsche den Menschen in der Ukraine und uns allen, dass der Wahnsinn doch noch gestoppt werden kann. Möge die Vernunft wieder die Oberhand gewinnen und der Frieden, unser wertvollstes Gut, zurĂŒckkehren.
Oh weh, bin ich jetzt der groĂe Betroffenheitsverderber? 1914 ziehen die Soldaten in der Zuversicht eines schnellen Sieges mit einem fröhlichen Lied auf den Lippen an die Front. 1939 jubeln zumindest in Deutschland die von der Propaganda geblendet Massen. Da fĂ€llt es mir schwer, die Parallelen zu erkennen.
Die Anzahl weltweiter Kriege schwankt seit Jahren je nach ZÀhlung zwischen 20 und 30. Das Problem ist, dass diese meist irgendwo stattfinden und deren Tote und GrÀuel uns nur am Rande interessieren. Doch nun, im europÀischen Hinterhof geht plötzlich die Welt unter?
Wirklich betroffen macht mich, dass nach der jahrelangen C*-Hysterie nun das nĂ€chste Nachrichten-Thema kommt, dass von den wirklichen Problemen dieser Welt ablenkt. Wenn der Klimawandel auch nur ansatzweise die heute schon prognostizierten Folgen hat (wovon wir leider ausgehen mĂŒssen), dann stehen uns in der nĂ€chsten Jahrzenten Entwicklungen bevor, gegen die der aktuelle Konflikt nur eine kleine Randnotiz der Geschichte ist.
Liebe GrĂŒĂe aus Suriname,
Micha
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ich möchte nicht beurteilen ob es richtig oder falsch ist gerade zur jetzigen Zeit Karibikfotos zu zeigen. Du hast eine Entscheidung getroffen und das ist gut so ! Es ist einfach unfassbar was hier passiert , zeigt aber gleichzeitig wie machtlos wir eigentlich sind. Was noch schlimmer ist, meiner Meinung nach ist die UnabhĂ€ngigkeit von anderen LĂ€nder . Wir bezahlen einen sehr hohen Preis was die Globalisierung der letzten Jahr betrifft. AbhĂ€ngigkeit vom Gas, Ăl , Getreide usw.
Sind wir in Deutschland nicht mehr in der Lage uns selbst zu versorgen ?
Jetzt zeigt sich, wieviel Fehler in den letzten Jahren gemacht wurden mit aller Deutlichkeit.
VG Manni
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Mir fehlen die Worte, mein Entsetzen ist zu groĂ
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Danke fĂŒr diesen Beitrag. Mir erging es genauso. Ich hatte schon die Bilder von Conception Island auf unseren Blog geladen und wollte was schreiben. Aber dann kam die Nachricht vom Einmarsch. Ein Blog Beitrag mit Bildern von einem Traumstrand wĂ€hrend in Europa Unfassbares geschieht – unmöglich.
Ich war oft in der Ukraine und in Kiev, habe dort sogar Verwandtschaft.
Ich bin sprachlos, gelĂ€hmt und furchtbar wĂŒtend zugleich.
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Vielen Dank fĂŒr deine Worte, mir fehlen die Worte, es fĂŒhlt sich alles banal an was ich schreiben möchte, du hast meinen Nerv getroffen. Danke
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Was da auf die Menschen zukommt, ist noch nicht absehbar. Unglaublich was ein Mensch an UnglĂŒck ĂŒber tausende Familien bringen kann.
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Was soll ich sagen?
Angst, Angst, Angst
Entsetzen, Entsetzen, Entsetzen
ohnmaechtige Wut, ohnmaechtige Wut. ohnmaechtige Wut
Und ueber Allem:
Trauer und Mitleid fuer die Menschen in der Ukraine.
Liebe Gruesse,
Pit
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đȘ ohne Worte, sprachlos….
Eddy Schink – Auf dem Acker 29 – 53894 Mechernich
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Ich teile sowohl Deine Fassungslosigkeit wie das allerletzte Quentchen Hoffnung auf Einsicht und Abkehr. Glaubte ich doch so unverrĂŒckbar an die Botschaft, dass es nie mehr einen Krieg auf europĂ€ischem Boden geben werde.
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Das habe ich 1991 schon mal gehört… Stichwort: Balkan… đą
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