Was war zuerst da, das Huhn oder das Ei? Wissenschaftler sagen heute, dass das Ei zuerst da war, da sich die Vögel aus den Dinosauriern entwickelt haben. In jedem Fall sind Vogeleier eine erstaunliche Erfindung.

Vogeleier bestehen im Wesentlichen aus einem Futtersack oder Dotter. Die befruchtete Eizelle ist Teil des Dotters und ruht auf dessen Oberfläche. Aus der befruchteten Eizelle entwickelt sich der Embryo.

Der Fortpflanzungstrakt des Vogelweibchens funktioniert wie ein Fließband: Auf dem Weg dorthin wird das Eigelb zum Schutz mit Eiweiß umhüllt. Dann kommen Schalenmembranen, die Eischale und die Schalenhülle (Kutikula) hinzu. Der gesamte Prozess vollzieht sich in einem rasanten Tempo, das bei vielen Arten etwa einen Tag dauert.

Ei-Form

Nicht alle Eier haben die gleiche Form wie die Hühnereier, die wir essen: Manche Vogeleier sind eher spitz oder birnenförmig, andere wiederum sind eher rund oder kugelförmig.

Die Form des Eies wird zum Teil durch die innere Struktur des Weibchens bestimmt. Der Eileiter, die Verteilung der inneren Organe und die Form der Beckenknochen wirken sich auf die Form des Eies aus. Das Ei der Stockente ist beispielsweise subelliptisch (nicht ganz kugelförmig). Das Ei der Uhu ist kugelförmig und das des Rotschwanzbussards elliptisch. Andere Eier sind eher spitz.

Die Form der Schale eines Eies hat Einfluss auf seine physikalischen Eigenschaften. Die allgemeine Kugelform eines Eies maximiert die Festigkeit der Schale. Je runder ein Ei ist, desto mehr Volumen hat es im Verhältnis zur Menge der produzierten Eierschale.

Bei einigen Arten hat sich die Form des Eies im Laufe der Zeit entwickelt, um sich an die Nistumgebung anzupassen.

Ufervögel legen in der Regel vier Eier, die etwas spitz zulaufen. Die erwachsenen Vögel richten die Eier so aus, dass das spitze Ende in die Mitte des Nestes zeigt. Auf diese Weise wird der Platzbedarf für das Nest minimiert.

Felsenbrüter legen auch spitze Eier, z. B. legen Muränen ein Ei auf einen nackten Nistrand. Wenn das Ei angestoßen wird, rollt es eher im Kreis, als dass es vom Rand abrollt.

Commen Murre

Commn Murre Eggs: Von Didier Descouens - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, //commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=38254395

Eier sammeln

Das Sammeln von Vogeleiern, die so genannte Oologie, war einst eine wichtige Ursache für den Rückgang vieler Vogelarten. Glücklicherweise ist das Sammeln von Eiern aller einheimischen nordamerikanischen Vögel heute illegal. Das Sammeln von Eiern ist in vielen Ländern verboten, wird aber immer noch illegal praktiziert.

Die Briten scheinen bei diesem inzwischen illegalen Hobby besonders aktiv zu sein. Der Brite Colin Watson war einer der berüchtigtsten Eiersammler der Welt und auf die Eier seltener und gefährdeter Vögel spezialisiert. 2006 stürzte er beim Klettern auf einen Baum in den Tod. Angeblich führte er eine Liste mit 300 anderen Eiersammlern.

1997 wurden zwei Briten zu einer Geldstrafe von jeweils 90.000 Pfund verurteilt, weil sie die Eier geschützter Arten gesammelt hatten.

Im Juni 2016 wurde ein weiterer Brite verhaftet und mit einer Geldstrafe belegt, weil er die Eier von Küstenseeschwalbe und Raubmöwe gesammelt hatte.

Bilder von Vogeleiern

Das Royal Alberta Museum unterhält eine der größten Online-Datenbanken für Vogeleier.